Schwerpunktthema dieser Sendung von "maintower kriminalreport": Nase voll von ekligen Sprüchen – zwei junge Frauen machen mobil gegen Catcalls. Weitere Themen: Stalker machen einem das Leben zur Hölle – Die Polizei sucht Täter mit Phantombild – schon wieder Raubüberfall auf Rollstuhlfahrer – Chinesische Sammlermünzen gestohlen – Brauerei bestohlen – kurioser Bierfässerdiebstahl in Lich.

Nase voll von ekligen Sprüchen – zwei junge Frauen machen mobil gegen Catcalls

Catcalling

"Geiler Arsch" – zwei Wörter, schnell über die Straße gerufen. Strafbar? Nein. Immer mehr junge Frauen wollen sich die so genannten Catcalls aber nicht mehr länger gefallen lassen. Dem Sexismus den Kampf angesagt hat Laura Winter aus Kassel. Bewaffnet mit bunter Kreide sucht sie mir ihren Mitstreiterinnen Tatorte auf – und schreibt nieder, was die Opfer sich hier anhören mussten. Die Fotos davon wandern ins Netz. Die 20-Jährige Antonia Quell aus Fulda geht noch einen Schritt weiter, und hat eine Online-Petition gestartet, die in drei Wochen mehr als 43.000 Personen unterzeichnet haben. Opferanwalt Ulrich Warncke befürwortet die Idee der engagierten junge Frau – und erklärt wie gut die Chancen auf eine bessere strafrechtliche Verfolgung von sexueller Belästigung stehen.

Stalker machen einem das Leben zur Hölle – was Opfer dagegen tun können

Stalking

Ibrahim A. lebt auf wenigen Quadratmetern – zwischen Stapeln von Pornos und DVDs. Von dort steuert und plant der Hartz-IV-Empfänger seine Stalking-Attacken gegen eine Diplom-Kauffrau aus Frankfurt. Ganze 15 Jahre lang terrorisiert er sie.

Alles begann im Sommer 1995, als A. die Frankfurterin beim Sonnenbaden auf dem Balkon ihrer Wohnung erblickte. In den folgenden Jahren lauert er ihr immer wieder auf, attackiert sie mit einer Vielzahl von Anrufen und schickt ihr Briefe und Päckchen mit obszönem Inhalt. Sein Motiv sei Rache gewesen, weil die von ihm verfolgte Frau ihn abgewiesen hatte. Er wird erst kürzlich von einem Frankfurter Gericht zu drei Jahren und zwei Monaten Haft.

Mark T. Hofmann ist Kriminal- und Geheimdienstanalyst und hat sich auf Profiling und psychologische Ansätze spezialisiert. Er analysiert im Gespräch mit Robert Hübner den Fall Ibrahim A., erklärt wie Menschen zum Stalker werden, und wie sie ihre Obsession ihrem Opfer gegenüber ausleben.

Doch was können die Opfer machen? Sinnvoll ist ein Totalabbruch des Kontakts – und die lückenlose Aufzeichnung alles Stalking-Attacken. Dafür gibt es sogar eine eigens entwickelte App. Auch die Frauenhäuser können helfen, leiden allerdings auch in Hessen unter einer starken Beanspruchung und einem zu geringen Platzangebot. Das Landeskriminalamt fasst für uns die wichtigsten Tipps zusammen.

Die Polizei sucht Täter mit Phantombild – schon wieder Raubüberfall auf Rollstuhlfahrer

Phantombild

Es ist das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass wir über einen Raubüberfall auf einen Rollstuhlfahrer berichten müssen. Diesmal passiert die Tat in Frankfurt – Tatort ist die Bruchfeldstraße. Es ist Mittwoch, der 29. Juli 2020: Um 14:45 Uhr bietet ein unbekannter Mann einem Rollstuhlfahrer seine Hilfe an. Nur ein Vorwand – er greift ihm in die Brusttasche und raubt 800 Euro. Die Polizei sucht dringend nach Hinweisgebern.

Weitere Informationen

Zeugen können sich bei der Polizei in Frankfurt melden: 069 / 755 – 51408

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Chinesische Sammlermünzen gestohlen – Täter gab sich als Kaufinteressent aus

Goldmünze

Ein Pensionär aus dem Odenwald kriegt ein Angebot, das fast zu gut ist um wahr zu sein. Ein Kaufinteressent interessiert sich für seine Goldmünzen-Sammlung – und die Verkaufsgespräche laufen auch gut und professionell. Doch es ist alles ein Bluff -der angebliche Käufer ist ein Betrüger, der es schafft die Münzen zu klauen und zu flüchten. Gestohlen werden dem Münzsammler insgesamt 41 chinesische Sammlermünzen ab 1979. Jetzt braucht die Polizei die Mithilfe der Bevölkerung: Wem wurden chinesische Goldmünzen angeboten, womöglich ohne Echtheitszertifikat? Wer hat womöglich eine ähnliche Erfahrung gemacht? Vor Ort konnte die Polizei keine Spuren sichern, weil der Täter Handschuhe anhatte. Das Opfer konnte aber eine sehr gute Beschreibung liefern, auf dessen Grundlage ein Phantombild erstellt wurde.

Brauerei bestohlen – kurioser Bierfässerdiebstahl in Lich

Bierfässer

Auf mehrere leere Edelstahl-Bierfässer hatten es Diebe in Lich abgesehen. Nach ersten Erkenntnissen wurden sage und schreibe 348 Fässer gestohlen. Etwa 24 Stunden später fiel einer Polizeistreife ein Lkw mit polnischem Kennzeichen am Außengelände des Brauereilagers auf. Darauf: Zumindest 115 der geklauten Bierfässer. Die Polizei fahndet immer noch nach den entkommenen Tätern.

Weitere Informationen

Zeugen können sich bei der Polizei in Gießen melden: 0641 / 7006-2555.

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Moderation: Robert Hübner
Sendung: hr-fernsehen, "maintower kriminalreport", 27.09.2020, 19:00 Uhr