"maintower kriminalreport" – dieses Mal mit folgenden Themen: Brutale Vorgehensweise – immer wieder Blitzeinbrüche; Mein Fall: Kommissar Michel und der falsche Fuffziger; In der Bitcoin-Falle: Betrüger wollen unsere Ersparnisse; Untergeschätzte Gefahr? Täglich schlägt in Hessen ein Exhibitionist zu.

Brutale Vorgehensweise – immer wieder Blitzeinbrüche

Ein Auto in einer Schaufensterscheibe.

Wenn Fahrzeuge als Waffe benutzt werden, wird es für die Opfer meistens laut und gefährlich. Im Elektronikfachmarkt von Wolfgang Buck in Bad Soden Salmünster wurde kürzlich eingebrochen – die Täter sind mit einem Opel Kadett in die Scheibe gerast und haben Tablets, Smartphones und Smartwatches geklaut. Nachdem sie es vier Tage später in einer anderen Filiale in Schlüchtern auf dieselbe Tour probieren, werden die geschnappt. Drei Tatverdächtige – bei Wohnungsdurchsuchungen kann die Polizei u.a. zahlreiche Handys und Tablets als Beweismittel sicherstellen.

Mein Fall: Kommissar Kaiser und der falsche Fuffziger

Mein Fall: Kriminaloberkommissar Ulrich Kaiser und der falsche Fuffi

Für Ulrich Kaiser vom Betrugskommissariat Friedberg ist es ein Kriminalfall, der ihm nicht aus dem Kopf gehen will. Es beginnt in einem Briefverteilungszentrum – eine verdächtige Sendung wird vom Fließband gefischt. Im Umschlag: Eine falsche 50 Euro-Note – adressiert an einen 14-Jährigen.

Die Wohnungsdurchsuchung bringt noch mehr ans Licht. Der Jugendliche handelt offensichtlich rege mit Kryptowährung – und im Darknet war er auch noch unterwegs. Dort hatte er auch das Falschgeld bestellt. Seine Mutter ahnte nichts.

Ein Ende findet der Fall vor Gericht. Der 14-Jährige zeigt sich bis nach dem Urteil sehr abgebrüht und wenig einsichtig.

In der Bitcoin-Falle: Betrüger wollen unsere Ersparnisse

Online-Artikel über Bitcoins.

Eine Seniorin aus Südhessen möchte den Erlös aus dem Verkauf eines Hauses anlegen – Bitcoins erscheinen ihr vielversprechend. Doch sie stößt im Internet auf Betrüger, die sie nach und nach dazu bringen, rund eine Million Euro auf Konten im Ausland zu überweisen. Die Polizei in Darmstadt warnt jetzt davor, sich von allzu gut klingenden Versprechen ködern zu lassen.

Geworben wird mit Promis wie Lena Meyer-Landrut, Günther Jauch oder Carsten Maschmeyer. Die trickreichen Gauner benutzen ihre Namen und Auftritte in bekannten TV-Sendungen, um Online-Artikel zu schreiben und sie darin erklären zu lassen, wie sie angeblich mit ganz bestimmten Krypto-Geldanlagen reich geworden seien.

Verbraucherschützer schätzen, dass bereits Zehntausende Menschen auf die Fake-Artikel reingefallen sind. Dahinter steht offenbar ein Firmen-Netzwerk vor allem aus Großbritannien. Es drängt Anleger mit einem wahren Bombardement von Mails und Anrufen dazu, einige hundert Euro als Startkapital auf einem Konto zu hinterlegen, dessen Wert in der Folgezeit dank der tollen Anlagestrategie stark steige. Allerdings rein virtuell. Will man seine Gewinne wieder zurückbuchen, ist dafür eine drei- bis vierstellige Gebühr nötig.

Untergeschätzte Gefahr? Täglich schlägt in Hessen ein Exhibitionist zu

Alle 18 Stunden passiert es – ein Mann entblößt sich in Hessen vor einer Frau oder vollzieht eine ähnliche exhibitionistische Handlung. Virtuell nehmen Dickpics zu – ungewollte Bilder des männlichen Geschlechtsorgans, verschickt über Messenger wie WhatsApp.

Eine Frau sieht einen Exhibitionisten.

Das Problem – zu selten werden die Taten angezeigt, zu irreal erscheint die Situation, an viel zu wenig kann man sich erinnern, zu groß ist die Scham. Kriminalanalyst Mark T. Hofmann sieht darin eine große Gefahr, denn es gibt ein Phänomen, das ein anderes Licht auf die Taten wirft.

Auch in der Vita von schweren Sexualstraftätern findet man immer wieder exhibitionistische Handlungen. Ein bekanntes Beispiel: Christian B., der Hauptverdächtige im Fall Maddie. Das Mädchen war aus einer portugiesischen Ferienanlage spurlos verschwunden. Vergehen und Straftaten aus Christian B.s Vergangenheit: Kindesmissbrauch, Besitz und der Verbreitung von Kinderpornografie, Die Vergewaltigung einer 72-Jährigen.

Moderation: Robert Hübner
Sendung: hr-fernsehen, "maintower kriminalreport", 21.03.2021, 19:00 Uhr