Das Smartphone beim Einkaufen gehört für viele Hessen inzwischen dazu. Denn manche Smartphone-Apps verraten, was so nicht auf der Packung steht. mex zeigt, wie nützlich diese Apps sind.
Mehr Transparenz durch Apps
Gesund einkaufen ist bei der Auswahl im Supermarkt gar nicht so einfach. Christiane Plöhsl zeigt uns, wie Scanner-Apps ihr dabei helfen. Die Mutter von drei Söhnen muss beim Einkauf immer einen Kompromiss finden, zwischen gesunden Produkten und den Vorlieben ihrer Kinder. Da hilft ihr das Handy. Die Lebensmittel-App verrät ihr, was zum Beispiel im Frischkäse drin ist.
Für den Einkauf im Supermarkt gibt es verschiedene Apps: zum Beispiel "CodeCheck" "nutriCARD" oder "Food". Und das funktioniert in unserer Stichprobe am Beispiel eines Joghurts. Auf der Joghurtverpackung wird mit wenig Kalorien und wenig Fett geworben. Das liest sich gesund. Als wir mit dem Barcode-Scanner der "CodeCheck"-App das Produkt auf dem Smartphone überprüfen, fällt das Ergebnis anders aus: ungeeignet meldet die App. Der Grund: zu viel Zucker.
Apps lassen sich nach Vorlieben einstellen
Bei den Apps lässt sich im Profil, neben persönlichen Vorlieben und Abneigungen, auch einstellen, ob man Vegetarier oder Allergiker ist. Manche Apps zeigen sogar Dinge an, die längst auf Verpackungen hätten stehen können, wie zum Beispiel eine Lebensmittelampel.
Die Apps auf dem Smartphone werden beim Einkauf immer beliebter. 17 Prozent der Verbraucher nutzen sie bereits regelmäßig und jeder Dritte kann sich vorstellen die Apps auf dem Smartphone oder Tabet zu installieren.
Apps für den Einkauf
Beim Einkauf können beispielsweise folgende Apps helfen:
- CodeCheck
- nutriCARD
- nutriscore
- food
- fair fashion?
- rhoenapp
Um natürliche Produkte geht in unserer nächsten Stichprobe in einer Kosmetikabteilung. Wir begleiten Familie Zedtwitz beim Zahnpasta-Einkauf. Sie kaufen immer die gleiche Marke. Als sie die Zahnpasta mithilfe einer App scannen, sind sie überrascht: "Palmöl muss jetzt nicht sein", klagt der Familienvater Alexander Zedtwitz. Vater und Tochter scannen sich durchs Zahnpasta-Angebot. Zum Schluss finden sie mithilfe der App dann doch noch eine Zahnpasta, ohne Mikroplastik oder Palmöl.
Smartphone-Apps für Lebensmittel, Kosmetik oder Kleidung
Bei Lebensmitteln und in der Kosmetikabteilung zeigen Apps, was die Verpackung verschweigt. Bei Kleidung wird es undurchsichtiger. Wer zum Beispiel "fair" einkaufen will, erfährt auf dem Etikett nichts. Die App "Fair Fashion?" gibt zumindest Auskunft über die Produktionsbedingungen. mex ist zu Gast in Fulda im "Auf und davon"-Outdoor Geschäft von Mathias Gerhard. Seit 32 Jahren verkauft er wetterfeste Kleidung. Bei ihm sehen wir, dass die "Fair Fashion?-App auch Grenzen hat. In seinem Laden kann sie nur über eine einzige Marke Auskunft geben. In diesem Fall über die Outdoor-Marke "Northface". Die Bewertung der App: ungenügend, wegen schlechter Bezahlung der Näher.
- Planvoll einkaufen und Reste sinnvoll verwerten (hr1)
- Mit Apps Essen vor der Mülltonne retten (hr4)
- Lebensmittelampel - Wie die Industrie die Politik abhängt (mex)
Regional einkaufen - mit der App
Seit Neuestem werden Apps auch regional. In Fulda treffen wir Steffen Dietrich, der den Trend erkannt hat und die App "Rhöner Heimat" entwickelt. Inzwischen verzeichnet die App 23.000 Downloads und jeden Monat kommen rund 1.000 neue Nutzer hinzu. Durch die App erfahren die Nutzer wo es in der Rhön regionale Erzeuger und lokale Geschäfte gibt. Die Entwickler haben aber noch mehr vor und wollen in Zukunft Geschäfte in der Region ausweisen, in denen es zum Beispiel Bioprodukte zu kaufen gibt.
Ob fair, regional, natürlich oder gesund. Mit der Hilfe von Apps wird der Einkauf transparenter.
Ende der weiteren InformationenEin Beitrag von Barbara Berner